Ein fantastischer Vormittag

„Plötzlich entdeckt der 13-jährige Elias durch seine Handykamera Dinge, die mit bloßem Auge nicht zu sehen sind: ein Hochhaus mit flackernden Lichtern, das nie gebaut wurde. Flügelflossen, die aus dem Rücken einer Mitschülerin wachsen. Und Hörner auf seinem eigenen Kopf? Er sucht nach Antworten – und stößt auf eine verborgene Parallelwelt voller schillernd bunter Schwellenwesen. Eine Welt, aus der Elias einen digitalen Hilferuf bekommen hat. Denn der ehrgeizige Herr der Spiegel droht die Zwischenwelt zu schwarzem Glas erstarren zu lassen.“

Am 15.11. bekamen ausgewählte SchülerInnen des 8. und 9. Jahrgangs die Möglichkeit, in eine andere Welt abzutauchen. Der Autor Hendrik Lambertus besuchte unsere Schule und gestaltete einen Schreibworkshop für die SchülerInnen. Er startete den Tag mit einer Lesung aus dem oben zitierten Buch „Schwarzes Glas“. Im Anschluss durften die SchülerInnen Fragen stellen, die sich auf das Buch oder das Leben des Autors bezogen, z.B. Wie lange brauchen Sie, um ein Buch zu schreiben? Welche Arbeitsschritte liegen dazwischen? Wie sind Sie Autor geworden? In welche Sprachen wurden Sie übersetzt? Welche Genres schreiben Sie? Was tun Sie, wenn Sie eine Schreibblockade haben? Hendrik Lambertus beantwortete bereitwillig alle Fragen und gab Schreibtipps: „Schreibt lieber 10 Ideen statt einer perfekten Idee auf.“  

 

Nun begannen die SchülerInnen selbst mit dem Schreiben. Dafür wurden zunächst Fotos und Gegenstände als Schreibanlässe zur Verfügung gestellt. Anschließend sollten die SchülerInnen frei schreiben, sodass bei den meisten eine Art Bewusstseinsstrom entstand. Diese Aufgabe wurde von den SchülerInnen als sehr positiv wahrgenommen: „Ich habe mich ganz frei gefühlt“, sagte ein Mädchen. Als letzte Übung zogen alle einen Buchstaben. Daraus wurden Wortlisten erstellt, aus denen wiederum Texte entstanden. Eine Schülerin trug ihren Text im Stil eines Poetry Slams vor: „Wir tragen Pink und haben Panik.“ Am Ende des Tages gingen alle mit einem positiven Gefühl und mindestens einem Text nach Hause. Hier ein Auszug aus einem davon: „Markus ging wieder zur Tür. Er freute sich, hatte aber auch Angst, was er erleben wird. Er ging rein und sah einen Kuchen. Er aß ihn und schmeckte auf einmal alles, was er berührte. Er berührte die Brille, sie schmeckte metallisch und nach Farbe.“ 

 

Miriam Hallemann

 

(Fotos: Miriam Hallemann)